Es klingt wie ein Paradoxon, aber eine private PV-Anlage liefert bei einem Stromausfall oder Netzausfall (Blackout), nicht einmal Strom für dich selbst.
Auch dann nicht, wenn ich Batteriespeicher besitze. netzeinspeisende Anlagen können auch bei Blackouts keinen Eigenverbrauch decken, denn die Wechselrichter werden sozusagen abgeschaltet.
Das externe Netz wirkt bei Einspeisung wie ein gigantischer Widerstand. Fehlt dieser, schaltet sich der Wechselrichter ab, es kann also kein Strom mehr eingespeist und eben auch nicht mehr erzeugt, zB für den Eigenbedarf oder zum Laden der Speicher, werden.

Man bräuchte bei einem Stromausfall eine Inselanlage, welches ein in sich geschlossener Kreislauf wäre und nicht mit den externen Stromnetz verbunden wäre. Die allermeisten PV-Anlagen sind dies allerdings nicht.
Deshalb benötigt man eine Umschalteinrichtung, welches die Wechselrichter vom Netz trennen kann.
Diese Umschalteinrichtung ist eine Art „Blocker“, trennt die PV-Anlage vom Stromnetz bei einem Blackout.

Da aber in Millisekunden hohe Lasten geschaltet werden müssen, sind diese im drei bis vierstelligen Eurobereich anzusetzen, weshalb sehr wenige Privatpersonen dies einbauen lassen.

Zusammengefasst hilft die PV-Anlage bei einem Stromausfall nur, wenn man
– eine Inselanlage hat
– eine Umschalteinrichtung eingebaut hat.

Ansonsten sitzt man genauso im Dunkeln wie der Nachbar ohne PV-Anlage. Oder man schneidet schnell den Strom-Hausanschluss durch und hofft, dass man diesen danach nicht mehr braucht. Dann hat man auch eine „Inselanlage“.
Sebastian Lunkenbein
Bachelor in Maschinenbau, HDBW (Abschluss: 2021)31.
