“Die Kirschgeschichte” oder auch “Eine Schüssel Kirschen als Spiegel der Gesellschaft über Egoismus und Dekadenz”
Es war einmal irgendwo in Sachsen. Eine junge Familie kaufte sich ein Haus mit Garten. Sie begannen Beete anzulegen, Gemüse anzupflanzen und schienen den Garten nutzen zu wollen.
Im 2. Jahr schenkten ihnen die 2 riesigen Kirschbäume, die bereits viele Jahre in dem Garten standen, eine reichliche Ernte – und sie ignorierten diese Gabe der Natur.

Die Nachbarn, Familie und Freunde schauten auf die Kirschen und seufzten: “Ach hätten wir doch auch so herrliche Kirschen!” Als sie bemerkten, dass die Kirschen nicht geerntet wurden, schüttelten sie den Kopf und dachten: “Ach bekämen wir doch ein paar dieser herrlichen Kirschen, wir würden Kuchen backen, Marmelade kochen und sie essen!”

Im Gespräch mit dem jungen Paar erwähnten sie, wie gern sie Kirschen essen würden. Das junge Paar nahm dies gar nicht wahr, sondern antwortete, sie wüssten gar nicht, was sie mit all ihren Kirschen machen sollten.
Beim nächsten Gespräch sagte der Nachbar: “Dürfte ich denn die Kirschen außerhalb eures Grundstücks pflücken, an die ihr nicht herankommt?” Der junge Mann schien von dieser Idee nicht begeistert zu sein.
Wieder ein paar Tage später brachte das junge Paar den Nachbarn eine Schüssel Kirschen und bot ihnen an, sich auch selbst welche zu pflücken.
Doch da war es beinah zu spät, die Kirschen überreif, es hatte ein paar Tage geregnet und so waren sie am Baum verdorben, sie schimmelten und die Wespen machten sich darüber her.

Immerhin, für etwas Marmelade und je 1 Kompottschüssel voll Kirschen für jeden hat es dann gereicht und wir waren sehr dankbar für diese Gabe der Natur, auch wenn wir immer noch mit dem Kopf schütteln, wie man diese einfach so vergammeln lassen kann…
Conny Claußner-Böhme